Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten erleben auch im Jahr 2025 weiterhin einen deutlichen Anstieg, der viele Mieter und Kaufinteressenten vor Herausforderungen stellt. Während die Nachfrage nach Wohnraum vor allem in Metropolregionen aufgrund von Urbanisierung, guter Infrastruktur und wirtschaftlichen Chancen unvermindert hoch bleibt, stehen Angebot und Finanzierungsmöglichkeiten unter ständigem Druck. Nach einer Zeit erheblicher Preiskorrekturen durch steigende Zinsen im Jahr 2023 hat sich der Markt nun auf einem neuen, teils höheren Niveau stabilisiert. Experten wie die bulwiengesa AG und der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) beobachten diese Entwicklung genau und prognostizieren weiter moderate Steigerungen, die jedoch vom Anstieg der Bauzinsen, dem knappen Neubau und den politischen Maßnahmen maßgeblich beeinflusst werden. Große Wohnungsgesellschaften wie Vonovia, Deutsche Wohnen oder LEG Immobilien profitierten zuletzt von dieser Dynamik, die sich auch im Immobilienangebot auf Plattformen wie ImmobilienScout24 oder ImmoWelt widerspiegelt. Gleichzeitig bleibt die Lage am Mietmarkt angespannt, aufgrund des sogenannten „Lock-in-Effekts“ und begrenzter Sozialwohnungen. Wie diese Faktoren zusammenspielen und welche Rolle Hausverwaltungen und staatliche Eingriffe spielen, beleuchten wir in den folgenden Abschnitten eingehend.
Immobilientrends in deutschen Großstädten: Ursachen für steigende Preise
Die Preise für Immobilien in deutschen Großstädten steigen seit mehreren Jahren kontinuierlich. Auch wenn es zwischenzeitlich Rückschläge durch gestiegene Zinsen gab, zeigt sich 2025 wieder eine deutliche Aufwärtsbewegung. Die Ursachen sind vielfältig und miteinander verknüpft.
Hohe Nachfrage durch Urbanisierung und wirtschaftliche Faktoren
Der Zuzug in Großstädte nimmt weiterhin zu. Junge Menschen, Fachkräfte und Studierende bevorzugen die Ballungszentren aufgrund der besseren Jobmöglichkeiten, kultureller Angebote und einer gut ausgebauten Infrastruktur. Dies erhöht die Nachfrage nach Wohnimmobilien enorm.
So steigen die Einwohnerzahlen besonders in Metropolen wie Berlin, Frankfurt, Köln und München. Dieser Trend führt zu einer Verknappung von verfügbaren Wohnungen und steigenden Preisen.
Begrenztes Angebot und Neubauproblematiken
Die Neubautätigkeit hält mit der Nachfrage nicht Schritt. Ein Rückgang bei den Baugenehmigungen und ein dramatischer Einbruch im Baugeschehen seit Mitte 2022 zeigen die Schwierigkeiten deutlich. Aktuell werden bei Weitem nicht genug Wohnungen gebaut, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. Die geringe Neubauquote führt zu anhaltendem Wohnraummangel und Förderlücken bei bezahlbarem Wohnraum.
- Nur rund 220.000 bis 230.000 neue Wohnungen werden 2025 voraussichtlich fertiggestellt, deutlich weniger als das ursprüngliche Regierungsziel von 400.000.
- Sozialwohnungen werden kaum mehr im notwendigen Umfang errichtet, was die Situation für einkommensschwache Haushalte verschärft.
- Bauunternehmen und Hausverwaltungen stehen vor bürokratischen und finanziellen Herausforderungen.
Einfluss von Finanzierung und Zinsentwicklung
Die Bauzinsen beeinflussen maßgeblich die Kaufpreise. Im März 2024 gab es einen deutlichen Zinssprung, der die Kosten für Baufinanzierungen erhöhte. Mit aktuell durchschnittlich etwa 3,5 Prozent für zehnjährige Kredite sind die Zinsen zwar etwas gesunken, bleiben aber oberhalb der Werte um den Jahreswechsel 2023/24.
Diese Entwicklung verteuert Kredite über die lange Laufzeit erheblich – oft um fünfstellige Zusatzkosten für Käufer. Dennoch zeigt sich 2025 eine gewisse Kaufzurückhaltung seitens der Verbraucher weniger stark als erwartet, was eine Stabilisierung und leichte Steigerung der Preise bewirkt.
Faktor | Beschreibung | Auswirkung auf die Preise |
---|---|---|
Urbanisierung | Steigende Bevölkerung in Großstädten durch Zuzug | Erhöhte Nachfrage und Preisauftrieb |
Neubauvolumen | Rückgang bei Fertigstellungen und Genehmigungen | Verknappung des Wohnraums, steigende Preise |
Bauzinsen | Erhöhte Zinskonditionen für Kreditnehmer | Verteuerung von Wohneigentum |
Politische Maßnahmen | Subventionen, Baugesetze, Sozialwohnungsbau | Begrenzte Wirksamkeit, bisher kaum Entspannung |
Diese komplexe Wechselwirkung führt dazu, dass die Immobilienpreise in deutschen Großstädten weiterhin steigen, zum Teil deutlicher als im Umland oder ländlichen Regionen.

Der Einfluss von großen Wohnungsgesellschaften und Hausverwaltungen auf den Markt
Große Immobilienunternehmen wie Vonovia, Deutsche Wohnen, LEG Immobilien und TAG Immobilien prägen den deutschen Großstadtmarkt maßgeblich. Durch ihr umfangreiches Immobilienportfolio und ihre Rolle als Hausverwaltung beeinflussen sie Angebot, Mietpreise und Modernisierungen entscheidend.
Marktanteile und Preispolitik der Großunternehmen
Diese großen Akteure besitzen Hunderttausende von Wohnungen bundesweit, viele davon in begehrten Großstadtlagen. Ihre Investitionsentscheidungen wirken sich erheblich auf die Verfügbarkeit und Preise von Wohnraum aus.
- Vonovia ist einer der größten Vermieter mit einem Schwerpunkt auf Modernisierung und energetischer Sanierung.
- Deutsche Wohnen hat ebenfalls einen bedeutenden Bestand und setzt vor allem auf städtische Kernlagen.
- LEG Immobilien ist besonders in Nordrhein-Westfalen aktiv und beeinflusst dort den Mietmarkt.
Hausverwaltungen als Schnittstelle zwischen Eigentümern und Mietern
Hausverwaltungen übernehmen zunehmend komplexe Aufgaben wie Instandhaltung, Mieterbetreuung und Abrechnung. Sie prägen damit die Wohnqualität und haben indirekten Einfluss auf Miet- und Kaufpreisentwicklungen. Die Effizienz und Ausrichtung der Verwaltung kann das Verhältnis zwischen Eigentümern und Mietern verbessern oder verschlechtern.
Beispielsweise erstrecken sich viele Management-Aufgaben inzwischen auf digitale Plattformen wie ImmobilienScout24 oder ImmoWelt, wo Mieter und Eigentümer Angebote vergleichen und Vertragsbedingungen verwalten können.
Unternehmen | Primäre Tätigkeit | Markteinfluss |
---|---|---|
Vonovia | Vermietung, Modernisierung, Hausverwaltung | Großer Bestand in Großstädten, Preisgestaltung |
Deutsche Wohnen | Vermietung, städtische Schwerpunkte | Intensive Präsenz in Berlin und anderen Metropolen |
LEG Immobilien | Vermietung, Bestandspflege | Fokus NRW, wichtige Rolle bei Mietpreisentwicklung |
TAG Immobilien | Regional aktiv, Verwaltung und Vermietung | Mittlerer Bestand mit regionaler Bedeutung |
Ihr Einfluss ist für die Preisentwicklung in Großstädten nicht zu unterschätzen und wird von Marktbeobachtern regelmäßig analysiert.
Politische Rahmenbedingungen und ihre Auswirkung auf die Immobilienpreise
Die politische Gestaltung hat direkten Einfluss auf die Entwicklung am Immobilienmarkt. Die Verpflichtung zum sozialen Wohnungsbau, Förderprogramme und Baubeschleunigungsmaßnahmen sind nur einige der Werkzeuge, mit denen die Regierung versucht, der Preisentwicklung zu begegnen.
Sozialwohnungen und Wohnungsbauziele
Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, davon 100.000 Sozialwohnungen, wurde mehrfach verfehlt. Tatsächlich liegen die Neubauzahlen deutlich darunter, was die Nachfrage nicht beruhigt und die Preise steigen lässt.
Gleichzeitig sinkt die Zahl der Sozialwohnungen seit Jahren. Vor einem Jahrzehnt waren noch rund zwei Millionen Sozialwohnungen vorhanden, heute ist die Zahl auf etwa eine Million geschrumpft. Jährlich fallen mehr Sozialwohnungen weg, als neu gebaut werden.
Innovative Gesetzgebungen: Das „Schneller-Bauen-Gesetz“ in Berlin
Im Bemühen, die Bauzeiten zu reduzieren und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, hat das Berliner Abgeordnetenhaus ein neues Gesetzespaket verabschiedet. Es beinhaltet umfangreiche Änderungen in Landesgesetzen und soll bestehende Hindernisse im Planungs- und Bauprozess abbauen.
Der Erfolg dieser Maßnahmen wird in den kommenden Jahren entscheidend für die Entlastung des Marktes sein, jedoch reicht es derzeit nicht aus, um den drastischen Rückstand beim Wohnungsbau zu kompensieren.
- Niedrigere Leerstandsquoten in Großstädten verschärfen den Druck.
- Bevölkerungsprognosen zeigen anhaltende Zuwanderung in urbane Zentren.
- Umliegende Regionen erleben teilweise Abwanderungen und Leerstände.
- Politische Lösungen müssen flexibler und entschiedener werden, um Preissteigerungen zu begrenzen.
Politische Maßnahme | Ziel | Bisherige Wirkung |
---|---|---|
Sozialwohnungsbau | Bezahlbaren Wohnraum schaffen | Unzureichende Neubauzahlen, Rückgang |
Baugesetzänderungen | Bauprozesse beschleunigen | Gesetz in Berlin zur schnelleren Genehmigung |
Förderprogramme | Finanzielle Unterstützung | Begrenzte Wirkung bei hoher Nachfrage |

Finanzierung, Zinssätze und deren Rolle bei der Preisentwicklung
Bauen und Kaufen wird in Deutschland zunehmend durch die Bedingungen am Kapitalmarkt reguliert. Die Zinsentwicklung beeinflusst die Erschwinglichkeit von Immobilien direkt.
Zinsniveau zwischen Steigen und Sinken
Nachdem die Zinsen 2023 stark gestiegen waren und dadurch Kaufpreise unter Druck gerieten, hat die Europäische Zentralbank (EZB) seit September 2024 den Leitzins leicht gesenkt. Die daraus resultierenden Bauzinsen liegen seither im Bereich zwischen 3 und 3,5 Prozent für zehnjährige Finanzierungen.
Dieses moderate Niveau stabilisiert den Markt, kann aber die Preise nur bedingt bremsen, da die Nachfrage in Städten weiterhin hoch ist.
Langfristige Kostenbelastung für Käufer
Der Unterschied von nur 0,3 Prozentpunkten im Zinssatz kann auf die Laufzeit von Jahrzehnten gerechnet mehrere Zehntausend Euro an Mehrkosten verursachen. Dies macht Finanzierungskalkulationen für Kaufinteressenten sehr komplex.
- Hohe Zinsen vermindern zwar teilweise das Interesse am Kauf.
- Mietkosten steigen, was viele zum Eigentumserwerb treibt.
- Immobilienangebote auf Plattformen wie Zillow und ImmobilienScout24 informieren Käufer laufend über aktuelle Konditionen.
Zinsniveau (10 Jahre) | Auswirkung | Marktlage |
---|---|---|
3,0 – 3,5 % | Moderate Finanzierungskosten | Stabile Nachfrage, leicht steigende Preise |
Über 4 % | Erhebliche Kostensteigerung | Preisrückgang möglich, Kaufzurückhaltung |
Unter 3 % | Attraktive Finanzierung | Preisanstieg verstärkt |
Mietmarkt, Lock-in-Effekt und soziale Herausforderungen in Großstädten
Die steigenden Immobilienpreise haben auch direkte Auswirkungen auf den Mietmarkt in deutschen Großstädten. Während Kaufinteressenten mit höheren Preisen konfrontiert sind, steigen die Mieten ebenfalls weiter an – besonders in begehrten Lagen.
Der Lock-in-Effekt und seine Folgen
Viele Mieter, die einen günstigen Mietvertrag besitzen, bleiben in ihrer Wohnung, da der Umzug zu heute höheren Mieten für andere Wohnungen oft nicht möglich oder zu teuer wäre. Dieses Verhalten führt dazu, dass Wohnungen weniger freigegeben werden und auf Mietplattformen wie ImmoWelt oder ImmobilienScout24 der Wohnungswechsel stockt.
- Verstärkung der Knappheit an verfügbaren Mietwohnungen
- Erhöhung der Mieten für neue Verträge
- Verstärkte Nachfrage nach Wohneigentum als Alternative zum Mieten
Soziale Folgen und Mangel an Sozialwohnungen
Der Rückgang von Sozialwohnungen erschwert besonders für einkommensschwache Haushalte den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erheblich. Die Verdrängung aus den Innenstädten und der Trend zur Randlage wächst.
Die Kombination aus hohen Mietpreisen und sinkendem Angebot an staatlich gefördertem Wohnraum führt zu sozialen Spannungen und einer wachsenden Wohnungsnot in mehreren Großstädten.
Thema | Auswirkung | Beispiele |
---|---|---|
Lock-in-Effekt | Weniger Wohnungswechsel, Mietpreissteigerungen | Besonders in Berlin und München sichtbar |
Sozialwohnungen | Sinkende Zahl, knapper Wohnraum | Weniger als eine Million aktuell in Deutschland |
Mietpreissteigerungen | Steigende Kosten für Mieter | Berlin +4,9%, München +50% seit 2014 |
Häufige Fragen zur Entwicklung der Immobilienpreise in deutschen Großstädten
- Warum steigen die Immobilienpreise in deutschen Großstädten weiter?
Die Kombination aus hoher Nachfrage durch Urbanisierung, geringem Neubau, steigenden Bauzinsen und unzureichendem Sozialwohnungsbau führt zu einer anhaltenden Preissteigerung. - Wie wirken sich die Zinsen auf den Immobilienmarkt aus?
Steigende Zinsen erhöhen die Kosten für Baufinanzierungen und bremsen die Kauflaune. Sinkende Zinsen können die Nachfrage ankurbeln und Preise steigen lassen. - Was ist der Lock-in-Effekt und wie beeinflusst er die Mietpreise?
Mieter bleiben möglichst lange in günstigen Wohnungen, wodurch weniger Mietwohnungen auf den Markt kommen und die Mieten für neue Verträge steigen. - Welche Rolle spielen große Wohnungsgesellschaften?
Unternehmen wie Vonovia und Deutsche Wohnen kontrollieren große Bestände und beeinflussen durch ihre Investitionen und Verwaltungspraxis die Preis- und Mietentwicklung. - Was können Politik und Regierung gegen steigende Preise unternehmen?
Baubeschleunigungen, verstärkter Sozialwohnungsbau sowie Förderprogramme sind wichtige Ansätze, jedoch müssen sie besser umgesetzt und auch auf die tatsächlichen Marktbedingungen angepasst werden.